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Sony Xperia Z3 Dual-SIM: Der neue Star am Zwei-Karten-Himmel

Im Sommer hatte ich  meinen Versuch, das HTC One (M8) Dual-SIM als Haupt-Smartphone zu verwenden, abgebrochen. Das Gerät ist zwar nach wie vor das einzige Highend-Dual-SIM-Smartphone auf dem deutschen Markt. Dieser Umstand gleicht aber nicht den Nachteil aus, dass man auf LTE 800 verzichten muss und die für Datendienste genutzte SIM-Karte nicht softwaremäßig umschalten kann.

Sony Xperia Z3 Dual-SIM
Sony Xperia Z3 Dual-SIM

Während meines Florida-Urlaubs sickerte über einen Hobbyfreund die Information durch, dass die Dual-SIM-Version des Sony Xperia Z3 genau diese Nachteile nicht hat. Das Gerät hat in der Version D6633 nicht nur alle für den deutschen Markt relevanten LTE-Frequenzen an Bord, sondern ist darüber hinaus sehr breit aufgestellt, wenn es um die 4G-Unterstützung geht: 700, 800, 850, 900, 1700, 1800, 1900, 2100 und 2600 MHz verrät das Datenblatt. Das ist mehr als ordentlich.

Obwohl ich gerade erst das Samsung Galaxy S5 und das Oneplus One bestellt hatte und eigentlich überhaupt keinen Etat mehr für ein weiteres Android-Smartphone hatte, bestellte ich mir das Sony Xperia Z3 Dual-SIM. Auf dem deutschen Markt ist das Smartphone eigentlich gar nicht zu bekommen. GSMNation.eu liefert aber aus den USA und schon verzollt zuverlässig innerhalb von zwei Werktagen nach Deutschland. Auch auf eBay findet man das Modell bei einigen Händlern, aber zu schlechteren Konditionen.

Im Gegenzug zur Bestellung des Sony-Smartphones trennte ich mich vom Samsung Galaxy S5, vom Oneplus One und auch vom Motorola Moto G Dual-SIM (2013). Aus drei mach eins ist zwar auf den ersten Blick kein gutes Geschäft, zumal ich als weitere Android-Smartphones jetzt nur noch das Samsung Galaxy Express 2, das Vodafone Smart 4 power und das Vodafone Smart 4 turbo – allesamt Einsteiger-Geräte – hier habe. Doch der Umstieg hat sich definitiv gelohnt.

Nachdem ich das Sony Xperia Z3 Dual-SIM eingerichtet hat, dient es mir seit gestern Abend als Hauptgerät, in dem sich meine geschäftliche o2-SIM und meine private Telekom-Karte befinden. Dabei erfüllt das neue Smartphone, das derzeit Android 4.4.4 läuft, auch alle Anforderungen: Alle LTE-Frequenzen, GSM und UMTS sowieso, ein starker Prozessor mit viel Arbeitsspeicher, so dass das System absolut flüssig läuft.

Das Handy ist hochwertig verarbeitet, allerdings ist die Oberfläche sehr glatt, so dass es auf ebenfalls glattem Untergrund wie ein Eishockey-Puck rutscht. Das ist extrem unpraktisch. Der Klingelton könnte etwas lauter wiedergegeben werden. In lauter Umgebung werde ich wohl eingehende Anrufe eher durch die Vibration der Pebble Smartwatch mitbekommen als durch den Rufton.

Zudem ist der Sound der Lautsprecher sowohl bei Telefonaten als auch für die Wiedergabe von Webradio, Podcasts etc. nicht ganz so gut wie beim HTC One (M8) Dual-SIM. Der Klang ist aber immer noch im Vergleich zu anderen Smartphones überdurchschnittlich gut.

Das Display ist hervorragend, die Kamera macht gute Fotos und die Dual-SIM-Funktion ist hervorragend umgesetzt worden. LTE habe ich bereits getestet: läuft einwandfrei. Fast schon an ein Wunder grenzt der Akku. Selbst ein iPhone 6 Plus zwinge ich je nach Nutzungsverhalten spätestens am Nachmittag in die Knie, wenn ich keine Möglichkeit zum Nachladen habe. Es ist jetzt 23.30 Uhr und das Sony Xperia Z3 Dual-SIM ist seit 7 Uhr nicht mehr mit dem Ladekabel verbunden. Trotz extrem intensiver Nutzung habe ich noch 37 Prozent Akkukapazität. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich zum letzten Mal ein Smartphone mit einer derartigen Akku-Leistung hatte.

Ich bin sehr zufrieden mit dem Gerät und möchte es nicht mehr missen. Allerdings stelle ich mir die Frage, warum Sony die Dual-SIM-Version nicht auch ganz offiziell in Deutschland verkauft. Natürlich werden die Mobilfunk-Netzbetreiber hier weniger als Kooperationspartner für die Vermarktung in Frage kommen. Über Amazon und Media Saturn – um nur wenige Beispiele zu nennen – sollte sich das Handy aber auch hierzulande gut vermarkten lassen.

HTC zeigte sich auf Nachfrage mit dem Verkauf des One (M8) Dual-SIM recht zufrieden. Der Absatz sei am “oberen Ende der allerdings niedrigen Erwartungen”, die man im Vorfeld hatte. Dabei wird das exklusiv bei Saturn und Media Markt verkaufte Gerät nicht einmal beworben.

Ich denke schon, dass das Thema Dual-SIM auch hierzulande für viele Nutzer interessant sein könnte, wenn es denn ein attraktives Geräte-Angebot gäbe, was leider nicht der Fall ist. Und die Recherche nach Händlern im Ausland, die möglicherweise auch nach Deutschland liefern, dürfte für normale Nutzer, die sich nicht gerade als Nerd bezeichnen, eher ausscheiden.

Lenovo IdeaTab A2107 – Ein 7-Zoll dual-sim Tablet

Testbericht von Jan

Da mein HP Veer manchmal doch sehr klein ist, wollte ich ihn mit einem kleinen Tablet ergänzen. Das Nexus 7 hatte ich dafür ins Auge gefasst. Im Laden (conrad) hat mir ein kompetent erscheinender Verkäufer dann ein anderes Gerät schmackhaft gemacht: das frisch eingetroffen Lenovo IdeaTab A2107A. Entgegen meiner sonstigen Gewohnheiten hab ich das dann tatsächlich ohne große Recherche gekauft. Die Spezifikationen und der Preis von 199€ haben mich überzeugt.

Die wichtigsten Specs:

  • android 4.0.3 (Ice Cream Sandwich)
  • 7″ display 1024×600
  • UMTS
  • dualsim(!)
  • 16GB interner Speicher und microSD-Karten-Slot
  • Kamera vorne und hinten
  • Gewicht 400g

Weitere Details auf der Herstellerseite

Der Lieferumfang ist minimalistisch: ein microUSB-Kabel mit passendem Steckdosen-Netzteil für Datenübertragung und zum Laden. Das wars dann schon. Ein Headset ist nicht dabei. Doku ist praktisch nicht vorhanden: minimale Schnellstarteinleitung, Sicherheitshinweise. Es gibt auch keine CD. Online gibt es ein Webhandbuch mit ein paar Basis-Informationen zur Bedienung. Da wünscht man sich schon etwas mehr.

Hardware

Das Gerät ist mit seinen 400g in der Hand relativ schwer. Als eReader ist es mir zu schwer um es längere Zeit in der Hand zu halten. Es wirkt aber gleichzeitig stabil und hochwertig. Angeblich ist es durch einen stabilen Metallrahmen sehr stoßfest. Ein Praxistest meinerseits steht da allerdings noch aus.
Das 7″ (17,8cm) Display mit einer Auflösung von 1024×600 ist schön brilliant und scharf. Es spiegelt allerdings sehr stark und ist dadurch bei starkem Sonnenlicht schlecht ablesbar. Es ist auch kein Gorilla-Glas o.ä. Nach einem Monat Einsatz im Rucksack hat es schon ein paar Kratzer abbekommen.
Der Akku ist nicht austauschbar, einen Knopf für hard-reset gibt es nicht. Es ist mir bisher einmal gelungen das Gerät so aufzuhängen, dass es nicht resettet werden konnte und ich warten musste bis der Akku leer war.

Die Dual-Sim-Karte ist natürlich ein ungewöhnliches Feature. Das Gerät hat zwei Slots für SIMs in klassischer Standardgröße. Ein Wechsel der Karte wird erst nach Geräteneustart erkannt. Nur einer der Slots kann UMTS, der andere nur G2. Da Telefonie mit dem Gerät nicht möglich ist, ist die Zielgruppe für Dual-Sim-Datenverkehr schon etwas klein. Das Feature ist wohl für Vielreisende oder Grenzbewohner interessant.

 

Die beiden Kameras sind qualitativ mau. Die Frontkamera (0,3 MP) reicht gerade für Videochat. Die Kamera auf der Rückseite (2 MP) bringt bei guten Lichtverhältnissen akzeptable Bilder, mehr aber auch nicht. Einen Blitz gibt es nicht.
Das Gerät hat einen Steckplatz für eine MicroSD-Karte, so das man den internern Speicherplatz von 16GB einfach erweitern kann.
Eine LED um Benachrichtigungen anzuzeigen fehlt leider.

Software

Betriebssystem ist Google Android 4.0.3 (Ice Cream Sandwich). Es hat ziemlich wenige herstellerspezifische Modifikationen.
Das 9-Zoll Schwestgerät A2109A hat kürzlich ein offizielles Update auf Android 4.1.1 Jelly Bean erhalten. Es ist zu hoffen, das der 7-Zöller das dann auch bald erhält.
Das ganze System läuft recht flüssig (1 GHz Cortex A9 Prozessor), auffällige Hänger hab ich nicht festgestellt.
Wie heutzutage leider üblich hat Lenovo ab Werk einen Haufen unnötiger Software vorinstalliert. Ein paar Spielchen und kleinere Tools. Aber auch Norton Tablet Security, das nach 30 Tagen abläuft, aber nicht deinstallierbar ist und dann dauernd wegen Ablauf rumnervt. Und noch eine ganze Handvoll Programme, deren Funktion ich noch nicht rausbekommen habe, da man sie erst nach einer Registrierung nutzen kann. Dafür hat Lenovo einen eigenen App-Shop installiert. Dessen Dienst wurde allerdings im September 2012 eingestellt, die Anwendung lässt sich aber leider trotzdem nicht entfernen.

Ich werds wohl bald rooten müssen, um die überflüssigen Apps entfernen zu können und zu probieren ob man nicht doch damit telefonieren kann.

Fazit

Auch nach ca 2 Monaten Gebrauch bin ich ganz zufrieden mit dem Tablet. Die 7-Zoll-Größe ist für meine Einsatzzwecke ideal. Akkulaufzeit dicke ausreichend. Größere Mängel sind mir nicht aufgefallen.
Das Preis-Leistungsverhältnis empfinde ich als sehr gut.

Pro

  • Stabil
  • Gutes Display
  • MicroSD-Karte
  • Dual-SIM
  • Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

Contra

  • Kamera hat schlechte Qualität
  • Akku nicht austauschbar
  • Schlechte Doku